Steckbrief: Gewöhnlicher Blutweiderich – Lythrum salicaria

Steckbrief: Gewöhnlicher Blutweiderich – Lythrum salicaria

Der gemeine Blutweiderich ist eine schöne, genügsame Wildstaude für frische bis feuchte und sogar nasse Standorte. Er gehört zur Familie „Lythraceae“ und ist eine ausdauernde Staude, die ab dem zweiten Jahr blüht.

In aller Kürze:

  • Deutscher Name: Gewöhnlicher Blutweiderich
  • Botanischer Name: Lythrum salicaria
  • Familie: Lythraceae (Weiderichgewächse)
  • Aussaat: zeitiges Frühjahr, Herbst (Kaltkeimer, Lichtkeimer)
  • Ausdauer: Staude
  • Blütezeit: Juni bis September
  • Wuchshöhe: 80 cm bis etwa 250 cm
  • Blütenfarbe: pink
  • Lichtbedarf: sonnig, halbschattig
  • Boden: frisch, feucht bis flaches Wasser, nährstoffreich
  • Kaufen: >> SHOP

Standortbedingungen

An Standorten die ihr zusagen erreicht sie eine Höhe von bis zu 2,5m. An weniger nährstoffreichen Standorten wird sie ca. 80 cm hoch. Sie liebt nährstoffreiche, feuchte Standorte und kommt in der Natur an feuchten Gräben, regelmäßig überschwemmten Bereichen, in Fluss- und Bachauen sowie auf Feuchtwiesen vor, steht aber auch schon mal im flachen Uferbereich von Gewässern im Wasser.

Sie kommt aber auch mit trockeneren Standorten zurecht und wächst notfalls auch in Pflasterfugen auf Ruderalflächen und an Waldrändern.

Achtung: Es gibt auch extra kleine Sorten, sowie gefüllte Sorten. Alle Angaben zu dieser Pflanze beziehen sich jedoch immer auf die Wildform! Gerade die gefüllten Sorten sollten für eine naturnahe Bepflanzung vermieden werden.

Vermehrung

Blutweiderich lässt sich sowohl über Samen vermehren, wie auch über das Rizom. Das lässt sich bei älteren Pflanzen problemlos teilen. Bei der Aussaat ist eine Kälteperiode erforderlich (Kaltkeimer). Die Aussaat sollte also Ende Oktober/November oder noch sehr zeitig im Jahr im Januar erfolgen, damit die notwendige Kälteperiode noch da ist. In den ersten warmen Tagen danach keimt er sehr gut und zuverlässig.

Bedeutung für die Tierwelt

Der Blutweidereich ist eine wichtige Insektenpflanze, sowohl als Raupenfutterpflanze wie auch als Nektar- und Pollenspender. Es gibt zwei oligolektische Bienen, die den Blutweiderich benötigen, die Blutweiderich-Sägehornbiene (Melitta nigricans) und die Blutweiderich-Langhornbiene (Eucera salicariae).

Als Raupenfutterpflanze dient der Blutweiderich folgenden Arten:

  • Faulbaumbläuling (2. Generation)
  • Weidenröschen Blattspanner
  • Mittlerer Weinschwärmer
  • Schlehen-Bürstenspinner
  • Brombeerspinner

Viele andere Falter kommen zum Nektarsaugen, wie bspw. der Zitronenfalter, der kleine Fuchs, das Tagpfauenauge, verschiedene Weißlinge.

Bei gutem Wetter summt es im Blütenmeer des Blutweiderichs, vor lauter Insekten. Bienen, Hummeln, Falter, auch viele Nachtfalter belagern die Blüten förmlich.

Die Stängel des Blutweiderichs sind markhaltig und werden bei älteren Pflanzen auch bis  zu 8mm dick. Lässt man sie über den Winter stehen oder schneidet sie zumindest nur bis auf 50/60cm zurück, nutzen Grillen und Wildbienen die Stängel gerne für die Eiablage.

Die Stängel kann man auch schneiden und trocknen lassen. Dann trocknet das Mark ein und die Stängel werden hohl und lassen sich gut als Material in Bienennisthilfen verwenden.

Nutzung im Garten

Tipp: Wer eine farblich und vom Blühzeitpunkt passende Ersatzpflanze für den Schmetterlingsflieder sucht, wird beim Blutweiderich fündig. Er kann da definitiv mithalten.

Sehr schön lässt sich der Blutweiderich am Teichrand oder in feuchter lehmiger Erde bzw. auf Feuchtwiesen pflanzen und er lässt sich gut mit echtem Baldrian und gewöhnlichem Wasserdost kombinieren. Beide bilden farblich einen schönen Kontrast und erreichen eine ähnliche Gesamthöhe.

Persönliche Erfahrungen

Ich habe den Blutweiderich jetzt seit ca. 20 Jahren im Garten. In dieser Zeit hat er sich schon stark verbreitet, vor allem im Teichumfeld. Wenn es ihm, wie bei mir gefällt, kann er schon große Flächen bedecken. IN der Höhe kann man ihn kein stutzen. Ich habe im letzten Jahr versucht ihn teilweise 4 Wochen vor der Blüte zurückzuschneiden. Am Ende hatte er dann die gleiche Größe wie die nicht zurückgeschnittenen Pflanzen. Rückschnitt ist also möglich, so dass er auch durchaus in einer Wiese zurechtkommt.

Nach jetzt 20 Jahren, muss ich ihn allerdings reduzieren, weil er doch viele andere schöne Pflanzen verdrängt. Dennoch ist er keine Pflanze, die man ständig in seine Schranken weisen muss, aber alle paar Jahre sollte man schon damit rechnen, dass man ihn stutze muss.

Anmelden

Registrieren

Ein Link zum Erstellen eines neuen Passwort wird an deine E-Mail-Adresse gesendet.